Alle zwei Jahre vergibt die Kunststiftung der ZF Friedrichshafen den ZF-Musikpreis. Der Preis würdigt die herausragenden Leistungen von Pianistinnen und Pianisten der jungen Generation. Aus sechs hochbegabten Teilnehmenden ermittelt eine internationale Jury in drei Wettbewerbskonzerten,, wer den ZF-Musikpreis erhält. Den öffentliche Klavierwettbewerb organisiert der Internationale Konzertverein Bodensee e.V. unter der künstlerischen Leitung von Peter Vogel.
Jedes der Wettbewerbskonzerte steht im Zeichen von vorgegebenen Literaturschwerpunkten, die den Musikerinnen und Musikern großes Können abverlangen. Das erste Konzert beinhaltet Werke der Wiener Klassik sowie von Johann Sebastian Bach. Am darauffolgenden Tag werden Stücke der deutschen Romantik und Neue Musik aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts interpretiert. Wettbewerbsliteratur im entscheidenden Abschlusskonzert sind Konzertetüden, u. a. von Frédéric Chopin, sowie Werke des 19. und 20. Jahrhunderts.
Der Gewinner erhält 10.000 Euro, der zweite und dritte Platz sind mit 5.000 bzw. 3.000 Euro dotiert. Eine weitere Besonderheit des ZF-Musikpreises: Bei jedem Konzertabend kann das Publikum und einen mit 500 Euro dotierten Publikumspreis vergeben. Neben den Literaturschwerpunkten, die jedem Konzert einen ganz spezifischen Reiz verleihen, macht die Vergabe des Publikumspreises den Klavierwettbewerb zu einem besonders spannenden Musikereignis.
Roman Fediurko aus der Ukraine hat den ZF-Musikpreis 2024 gewonnen. Die Jury urteilte: „Roman Fediurko ist mit seinen 19 Jahren bereits ein in allen Belangen des Klavierspiels und des Musizierens gebildeter Pianist. Über drei Wettbewerbsrunden hat er ein äußerst ausgeprägtes Verständnis für die unterschiedlichsten Epochen bewiesen. Sein Spiel besticht durch souveräne Technik, enormen Farbenreichtum, äußerst variablen Anschlag und eine natürliche Emotionalität.“ Roman Fediurko bekam auch den Publikumspreis am dritten Abend sowie schon beim ersten Wettbewerbskonzert. Den zweiten Platz errang die Südkoreanerin Seonghyeon Leem, den dritten Julian Gast aus Deutschland, der den Publikumspreis am zweiten Abend erhielt. Die drei FinalistInnen begeisterten ihr Publikum bei allen drei Wettbewerbskonzerten mit ihrer Virtuosität, Musikalität und ihrem Temperament. Außer ihnen hatten sich Muzi Li aus China und Sophie Druml aus Österreich um den Preis beworben. Zur Jury gehörten in diesem Jahr Peter Vogel, Prof. Yuka Imamine von der Musikhochschule München, Prof. Roland Krüger von der Musikhochschule Hannover und Xiaolu Zang, der den ZF-Musikpreis 2024 gewann.
Xiaolu Zang aus China gewann den mit 10.000 Euro dotierten ZF‑Musikpreis, den zweiten Platz belegte die Südkoreanerin Yeon-Min Park, den dritten Preis und den Publikumspreis holte Till Hoffmann aus Deutschland. Der internationalen Jury gehörten Peter Vogel, Yuka Imamine und Ritva Sjöstedt an. Am liebsten hätte sie drei erste Preis vergeben, sagte Peter Vogel in seiner Laudatio. Schließlich fiel die Wahl auf Xiaolu Zang. „Xiaolu Zang hat über die drei Wettbewerbsrunden hinweg allen geforderten Literaturvorgaben gegenüber tiefstes musikalisches Verständnis gezeigt. Sein Spiel faszinierte durch höchste Präzision und Virtuosität getragen von großer innerer Gestaltungskraft und geradezu unglaublicher Klangfarbigkeit. Aber auch die Darbietungen der anderen beiden FinalteilnehmerInnen Yeon-Min Park und Till Hoffmann zeugten von großartigem Können und sorgten für ein insgesamt äußerst hohes Niveau des Wettbewerbs,“ so die Begründung der Jury.
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Den ZF-Musikpreis 2018 gewann Dmytro Choni aus der Ukraine (rechts im Bild). "Er verstand es, über alle drei Runden vollends zu überzeugen", urteilte die Jury. "Die herausragende Technik ist nie Selbstzweck, sondern immer Mittel höchster Interpretationskunst." Den zweiten Platz belegte Jung Eun Séverine Kim aus Südkorea, den dritten Hans Hyungmin Suh aus Südkorea.
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Den ZF Musikpreis 2016 gewann Raúl da Costa aus Portugal. Den zweiten Preis erhielt Moye Kolodin aus Deutschland, den dritten Aseni Sadykov aus Weißrussland.
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Den ZF Musikpreis 2014 gewann Aaron Pilsan, geboren 1995 in Dornbirn, Österreich. Den zweiten Preis errang Alina Bercu aus Rumänien, den dritten Wei Cao aus China.
Die Finalisten des Wettbewerbs 2012 von links nach rechts: Esther Birringer, Lilit Grigoryan und die Gewinnerin Claire Huangci
von links nach rechts: Yui Yoshioka, Chin-Yun Hu und Gewinner Shaun Choo
Den ZF Musikpreis 2008 gewann Alexey Gorlatch aus der Ukraine. Auf den zweiten Platz gelangte Anja German aus Slowenien, auf den dritten Katja Huhn aus Russland.
Den ZF Musikpreis 2006 gewann Amir Tebenikhin aus Kasachstan, weitere TeilnehmerInnen waren Esther Birringer, Martina Filjak, Ju Hwan Hong und Hong Chun Youn.
Den ZF Musikpreis 2004 gewann Herbert Schuch aus Rumänien. Den zweiten Preis erlangte Konrad Maria Engel aus Deutschland und den dritten Xiao-Shu Zhu aus China.
Den ZF Musikpreis 2002 gewann Elena Melnikova aus Russland.